Mittwoch, 15. Juni 2011

Formen der Selbständigkeit

Welche Gründungsform Sie für Ihr Unternehmen wählen, ist auch eine „Typfrage“: Für alle Typen gibt es die passende Gründungsform. Hier eine Auswahl: Neugründung, Franchising, Beteiligung, Nachfolge/Übernahme, Kleingründung, Spin-offs, Start-ups, E-Business:
  • Neugründung
  • Franchising
  • Beteiligung
  • Unternehmensnachfolge / Übernahme
  • Kleingründung
  • Spin-offs
  • Die virtuellen Start-ups
  • E-Business

Neugründung

Sie wollen Ihre Geschäftsidee von Anfang an verfolgen und aufbauen? Dann ist die Neugründung das Richtige für Sie. Sie können alles genau so machen, wie Sie es sich vorstellen. Gleichzeitig sind Sie als Neugründer natürlich auch allein dafür verantwortlich, ob Ihr Vorhaben gelingt oder nicht. Sie können nicht auf bestehende Kundenbeziehungen oder auf erfahrenes Personal zurückgreifen und tragen entsprechend das volle Risiko.

Franchising

Franchise-Nehmer „mieten“ ein Geschäftskonzept von einem Unternehmen, dem Franchise-Geber. In der Regel können Sie auf diesem Weg mit einer bewährten Geschäftsidee direkt durchstarten, denn Sie verkaufen die Produkte oder Dienstleistungen des Franchise-Gebers. Wenn Sie sich für eines der Geschäftskonzepte entscheiden, werden Sie in der Regel durch Trainings beim Aufbau Ihres Geschäfts unterstützt. Vor Abschluss des Vertrags sollten Sie prüfen, ob das Franchise-Produkt zu Ihnen passt: Gibt es ausreichende Schulungen zur Betriebsvorbereitung? Fallen hohe Lizenzgebühren an? Hüten Sie sich vor „schwarzen Schafen“, die kein ausgereiftes Konzept vorlegen können.

Beteiligung

Wer das Geld, aber keine passende Idee für eine eigene Firma hat, kann sich an einem Unternehmen beteiligen. Dabei erwerben Sie durch Kapitalbindung an Personen- oder Kapitalgesellschaften Gesellschaftsrechte. Bevor Sie sich an einem Unternehmen beteiligen, sollten Sie die Firma, ihre Produkte und finanzielle Lage umfangreich bewerten lassen. Auch Firmen, die sich noch in der Gründungsphase befinden, suchen oft Menschen, die ihnen mit Geld oder Erfahrung zur Seite stehen. Es gibt sowohl stille als auch tätige Beteiligungen.

Unternehmensnachfolge / Übernahme

Viele, vor allem familiengeführte Unternehmen haben Probleme, einen Nachfolger für die Firmenleitung zu finden. Eine Unternehmensnachfolge ist immer mit Besonderheiten verbunden. Der Vorteil ist: Sie müssen nicht von Null anfangen, sondern übernehmen einen laufenden Betrieb. Daher ist es wichtig, sich die betriebswirtschaftlichen Zahlen aus der Vergangenheit sehr genau anzusehen. Von Nachteil kann sein, dass der bisherige Firmenchef unter Umständen sein Unternehmen stark geprägt hat.

Kleingründung

So bezeichnet man Existenzgründungen, deren Kapitalbedarf bei unter 25.000 Euro liegt. Sie bieten in der Regel nur dem Gründer selbst einen Arbeitsplatz. Wer neben seiner Festanstellung ein Geschäft aufbaut, für das er oder sie nicht zwölf Stunden am Tag arbeiten kann, gilt als Kleingründer. Dies nennt sich Nebenerwerbsgründung. Hier reichen die Erträge meist nicht dazu aus, den Lebensunterhalt vollständig zu bestreiten. Der Vorteil von Kleingründungen: Sie halten das Risiko gering. Die Startkosten sind niedrig und Sie tragen keine Verantwortung für Personal. Zum Problem kann werden: Viele Kleingründer fühlen sich nicht als „echte“ Unternehmer und treten entsprechend unprofessionell auf. Planen Sie daher Ihr Vorhaben genauso gut, wie Sie die Gründung einer „großen“ Firma vorbereiten würden.

Spin-offs

Bei einem Spin-off wird ein Teil eines Unternehmens aus der bestehenden Firma ausgegliedert. Dies können zum Beispiel eine Forschungsabteilung eines Instituts oder eines Großunternehmens, aber auch Bereiche wie Lager, Versand, Wartung, Montage, Marketing, EDV und Zulieferbereiche sein. Der ausgegliederte Teil wird damit zu einer eigenständigen Firma. So können sie eigene Gewinne erzielen. Meist besteht weiterhin eine enge Verbindung zur Mutterfirma.

Die virtuellen Start-ups

Mit einer guten Idee haben Sie immer noch gute Chancen, mit einem Internet-Start-up Ihren Weg zu machen. Wenn Sie sich mit einem Start-up selbständig machen wollen, brauchen Sie - mehr noch als in anderen Branchen - eine einzigartige Idee. Sie müssen die Technik, die den Anwendungen zugrunde liegt, perfekt beherrschen. Viele Start-ups haben eigene Technologien und Softwareprogramme für ihre Angebote entworfen. Nach dem Platzen der Internetblase Anfang des Jahrtausends ist es für Start-up-Gründer schwieriger geworden, Geld von Kapitalgebern zu bekommen.

E-Business

Unternehmen, die ihre Produkte oder Dienstleistungen ausschließlich über das Internet vertreiben, sind im E-Business tätig. Auf den ersten Blick bietet E-Business den Vorteil, dass man keine teuren Geschäftsräume anmieten muss. Aber unterschätzen Sie die Kosten nicht: Wer eine gut funktionierende E-Business-Firma gründen will, muss Kapital in die Technik stecken. Denn nur wenn E-Mail, Internet und der Online-Shop funktionieren, werden Kunden gern mit Ihnen zusammenarbeiten. Damit Sie im Netz gefunden werden, müssen Sie gezieltes Web-Marketing betreiben. Außerdem müssen Sie beziehungsweise Ihre Mitarbeiter sich bestens mit der Internettechnologie auskennen.